Vietnam Can Tho Tet Nguyên Dán; Vietnam TET Fest;

Unser großartiger Einblick ins vietnamesische Neujahrsfest Têt Nguyên Dán


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Hey, ich bin Melanie. Seit mehr als 10 Jahren reise ich mittlerweile durch die Welt und liebe es, fremde Länder, Kulturen und Orte kennenzulernen. All meine Erfahrungen und Tipps packe ich für dich in ausführliche Reiseberichte mit vielen praktischen Infos, denn ich möchte mit Rucksack rauf und weg genau die zuverlässige Unterstützung für dich sein, nach der ich früher beim Start in mein Reiseleben auch gesucht habe! 💜

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Zu Gast bei Vietnamesen zum Neujahrsfest: Trotz Sprachbarriere und viel selbstgebranntem Reisschnaps war es ein unglaublich interessanter Tag, den wir mit einer vietnamesischen Familie verbringen durften!

„Wow!“, kann ich Rückblickend nur noch sagen. Wir waren zum vietnamesischen Neujahrsfest bei einer einheimischen Familie eingeladen und es war eine echt wahnsinnig tolle Erfahrung! Ich bin baff, wie nett und zuvorkommend die Familie uns gegenüber war, obwohl sie uns gar nicht kannte. Dieser Besuch wird definitiv eines der Highlights unserer Vietnamreise bleiben!

Tết Nguyên Đán

Schon vor Wochen haben wir mitbekommen, dass wir zum vietnamesischen Neujahrsfest Tết Nguyên Đán durch Vietnam reisen. Was uns da allerdings erwarten wird, wussten wir nicht. Zum Neujahrsfest wird alles alte hinter einem gelassen: es werden Häuser geputzt, die Einrichtung erneuert, Wände gestrichen und Schulden beglichen, um mit einem aufgeräumten Leben ins neue Jahr zu starten. Es werden wahnsinnig viele Blumen gekauft, es wird dekoriert und gekocht. Denn das Tết-Fest, wie es in der Kurzform genannt wird, dreht sich eigentlich hauptsächlich um’s Zusammensein mit der Familie – zu dem auch die verstorbenen Familienmitglieder eingeladen werden (es wird extra Essen gekocht, das vor einem kleinen Schrein steht) – und um’s Essen.

Tết Nguyên Đán bedeutet übersetzt „Fest des ersten Morgens“. Er ist der wichtigste vietnamesische Feiertag und steht auch für den Frühlingsbeginn. Der Neujahrstag, der dieses Mal auf den 8. Februar gefallen ist, ist damit der erste Tag des Jahres 2016 nach dem chinesischen Mondkalender. Sprich: Wir sind dieses Jahr gleich zwei Mal ins Jahr 2016 gestartet!

Unsere Einladung zu den Feierlichkeiten am „quasi Silvesternachmittag“ war eher spontan. Ein amerikanischer Bekannter der vietnamesischen Familie, der bei uns in der Unterkunft wohnt, wurde zum Fest eingeladen und hat kurzerhand gefragt, ob wir denn auch willkommen wären. Gastfreundlich wie die Vietnamesen sind, haben auch wir eine Einladung erhalten. Wir haben uns sehr gefreut, waren aber auch etwas nervös, denn online liest man, dass man einiges zu beachten hat. Zum Beispiel:

  • lange Hosen tragen
  • keine weiße Kleidung
  • Füße dürfen nicht in Richtung Essen schauen (wenn z.B. am Boden gegessen wird)
  • Mitbringsel sind erwünscht (z.B. eine Palette Bier, Keksdose, Früchte, etc.)

Und wer weiß, welche Fettnäpfchen es sonst noch so gibt. Musste man beim Essen was beachten (z.B. eine bestimmte Reihenfolge)? Oder gibt es ein Verhalten für jüngere gegenüber den älteren Anwesenden? Kurzerhand haben wir dann unsere Vermieterin gefragt, die uns lächelnd erklärt hat, dass das Zusammentreffen, zu dem wir eingeladen waren, ein ganz unkonventionelles Zusammentreffen von Freunden und Familie ist. Wir können also anziehen was wir wollen und auch sonst gibt es nichts weiter zu beachten. Das war doch schonmal eine positive Nachricht. Heißt aber auch, dass es verschiedene Arten von Zusammentreffen und miteinander feiern vor, während und nach Tết gibt.

Kulinarisches zum Tết Fest am Mekong

Nachdem wir also zu viert (Goef & MyLinh aus unserer Unterkunft und Florian und ich) ein paar Geschenke gekauft hatten (eine Palette Bier, Ritz Kekse und Früchte), machten wir uns am Sonntagvormittag mit unserem Mopeds auf den Weg zum Haus von Gastgeber Ho. Wir waren gegen 11 Uhr eingeladen.

Da die Familie ländlich lebt mussten wir mit den Mopeds etwas aus Can Tho raus, die kleine Fähre nehmen, die uns zum anderen Mekong-Ufer bringt und dann waren wir auch schon fast da. Wenn wir uns nicht verfahren hätten. Mit ner falschen Fähre übergesetzt, auf gut Glück durch die Siedlungen am Mekong gefahren und gemerkt, dass wir total falsch waren. Geof hat dann Ho angerufen, der uns gesagt hat, wir hätten Fähre Nr. 3 nehmen müssen, statt Nr. 1. Naja, mit Fähre Nr. 2 sind wir wieder auf die andere Flussseite rüber, zur Fähre Nr. 3, haben nochmal übergesetzt und waren dann aber wirklich am Ziel. Mit einer Stunde Verspätung. Peinlich, da die ganze Familie auf uns wartete… Aber Ho hat uns gesagt, das macht nichts, da die Feierlichkeiten eh ein einziges kommen und gehen seien.

Mit unseren Geschenken beladen grüßten wir also in die Runde der Familie und Freunde: „Xin chào!“ (man spricht es „sin tschao“) und wurden gleich als Vietnamesen gesehen, da wir Geschenke dabei hatten und in der Landessprache gegrüßt haben. Wir, die Ausländer, wurden neugierig beäugt und belächelt. Dann wurde auch schon das Essen aufgetischt. Und ich muss sagen: Das war der Hammer! Der Tisch hat kaum ausgereicht für die ganzen Leckereien. Neben Nudeln gab es Enten-Curry, Frühlingsrollen, Aufschnitt, Obst, Tintenfisch, Schweinefleisch mit Reis, Eier, ne Suppe, Baguette und natürlich viele verschiedene Soßen zum dippen und drübergießen. Es war einfach megalecker!!

Die Männer haben ziemlich schnell den selbstgemachten Reiswein (Reisschnaps triffts aber eher) hervorgeholt und einen nach den anderen mit „den Ausländern“ getrunken, wobei wir Mädels uns aus der Sache rausgehalten haben – ich bleib da lieber beim Bier. Schnell wurde es sehr lustig, da auch deren Hemmungen uns gegenüber immer besser gefallen sind und wir dann auch direkt auf vietnamesisch angesprochen wurden, als würden wir alles verstehen. War schon cool!

Ho hat dann halt meistens mitübersetzt und wir haben ihm die englische Antwort gegeben. Generell hatte ich den Eindruck, dass permanent über uns geredet wurde, aber nicht im negativen Sinn. Eher, weil man so neugierig ist. Unbedingt wollten sie uns auch den Früchtegarten hinterm Haus zeigen, mit dem sie ihr Geld verdienen, aber da es zu heiß war, haben sie uns eingeladen bis Abends zu bleiben und ihn dann zu bewundern.

Während unseres Aufenthalts kamen immer wieder Freunde und Nachbarn, um die Fremden zu sehen, ihnen die Hand zu schütteln. Angeblich bringt es bringt der Familie, die Ausländer zum Tết-Fest eingeladen hat, Ansehen im Dorf und Glück für das neue Jahr. Und das wünsche ich ihnen wirklich von Herzen.

T?t Nguyên ?án
Das Leben in Can Tho spielt sich auf und um den Mekong ab.

Die Familie wohnt direkt am Mekong und besitzt ein Boot, mit dem die Früchte in die verschiedenen Provinzen transportiert werden. Erst vor kurzem wurde das Haus der Tante fertiggestellt. Es sieht unglaublich schön aus und hat laut Auskunft inkl. Einrichtung 10.000 US$ gekostet. Viel Geld für die Familie – aus unserer Sicht für ein ganzes Haus (3 Zimmer, Küche, Bad) ein absolutes Schnäppchen. Schon krass, wie hoch die Unterschiede sind.

Nachdem wir uns also die Umgebung angeschaut haben, sind wir mehrmals aufgefordert worden, doch noch ein bisschen zu bleiben. Wir wurden auch gleich zum Nachbarn eingeladen, um dort weiterzutrinken. Es war alles wirklich sehr gastfreundlich! Die Familie war so aufmerksam und hat uns zum Schluß sogar noch etliche Limetten vom eigenen Bäumchen mitgegeben.

Nachdem wir uns ca. fünf Mal verabschiedet und Hände geschüttelt haben, entließ man uns mit der Einladung, dass wir hier jederzeit wieder willkommen sein würden. Wir fühlen uns sehr geehrt und wünschen ein gesundes und glückliches neues Jahr!


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Kommentare

  1. Hallo liebe Melanie,

    bin ich froh, dass ich auf deinen Blog gestoßen bin – ganz ganz toller Beitrag! Solche Reiseberichte lese ich gerne.
    Wenn Leute in ein Land reisen und wirklich mit den Leuten leben, die richtige Kultur und das Leben kennen lernen. Nicht nur die Touri-Hot-Spots abklappern…

    Ich bin selbst eine Vietnamesin, aber geboren und aufgewachsen bin ich in Deutschland. Und da du schon viel mehr gesehen und erlebt hast über meine eigene Heimat, verschlinge ich gerade einen Artikel nach dem anderen darüber, hihi 🙂
    Von Viet Nam selbst kenne ich bis jetzt nur den Norden bis zur Mitte Da Nang, Hoi An und Hue. Aber unsere Familie hat sich fest vorgenommen – beim nächsten Urlaub dahin auch den Süden zu bereisen 🙂 Darauf freue ich mich schon sehr, weil es doch sehr anders sein soll (vor allem die Mentalität der Menschen).

    Danke für diese tollen Berichte und dass wir an deiner/eurer Reise teilhaben dürfen ?

    Eine wunderschöne und spannende Reise euch weiterhin und liebste Grüße,
    Rosy

    1. Hallo liebe Rosy,

      es freut mich, dass ich dir einen Einblick für Vietnam geben kann und dir die Artikel gefallen 🙂 Das Neujahrsfest war bis dato wirklich das Highlight unserer Reise durch Vietnam und generell ist es ein tolles Land. Aktuell sind wir in Da Nang (Artikel folgt), da kennst du dich ja aus 😉 Hier fällt uns vor allem auf, dass das Essen im Vergleich zum Süden etwas anders schmeckt. Weniger süß, dafür aber von Haus aus würziger. Hoi An und Hue stehen noch auf unserer Liste. Und leider vergeht die Zeit viel zu schnell, da wir nur noch vier Wochen von unserem Visum übrig haben, bevor wir weiterreisen.

      Auf alle Fälle ist es schön, dass du/ihr auf unserer Reise mit dabei seid! Für euren Urlaub wünsche ich ganz tolle Eindrücke und Erlebnisse!
      Liebe Grüße
      Melanie