Wie schnell doch die Zeit vergeht. Vor genau einem Monat sind wir um 19 Uhr nach knapp 8 Monaten Südostasien wieder am Münchener Flughafen gelandet. Strahlender Sonnenschein und 25 Grad haben uns willkommen geheißen. Sonnenbrille rauf und genießen. Ach, wie wunderbar! Und doch war da dieses beklemmende Gefühl in mir.
Zu dritt aufbrechen, zu dritt heimkommen.
Deutscher Boden. Nach acht Monaten Asien. Die Rückkehr nach einer langen Reise, die voll mit Hitze, Eindrücken, leckerem Essen, stabilem Wetter, coolen Leuten, netten Vermietern, Rollertouren und Unbeschwertheit war. Es gab kaum Verpflichtungen. Kein Wäsche waschen, kochen oder Großeinkäufe. Tage voll mit Sonnenschein, chilligem Arbeiten in Pool- oder Strandnähe, zwei mal täglich Essen gehen. Freiheit.
Und plötzlich war da diese Flugzeugtür, die mich mit aller Wucht wieder in mein altes Leben stecken will. Einen Fuß vor den anderen setzen – und am Münchener Flughafen erstmal ein leckeres, nach deutschem Reinheitsgebot gebrautes Bier trinken. Mmmhh… Soo lecker! Die ganze Situation, die noch total unwirklich für mich ist, verarbeiten.
Wir waren zu dritt im November 2015 aufgebrochen und sind im Juni 2016 auch wieder zu dritt heimgekehrt. Mein Mann, ein Freund von uns und ich. Und so sitzen wir jetzt hier. In einem Café am Flughafen in München und trinken Bier. Ich muss schmunzeln, denn unser Abschied vor 8 Monaten war genauso.
Wir werden von einer Thai bedient, die sehr gut Deutsch spricht. Irgendwie scheint das alles verdreht zu sein. Es fühlt sich auf der einen Seite gut an wieder hier zu sein, obwohl ich es noch immer nicht wirklich realisieren kann, dass wir wieder daheim sind. Auf der anderen Seite hängen meine Gedanken, meine Gefühle und mein Herz unserer unbeschwerten Zeit in Asien nach.
Die Überraschung daheim.
Nach einer Stunde verabschieden wir uns von unserem Freund. Er ist in München dahoam, für uns geht die Reise noch ein bisschen weiter. Per Mietauto geht’s in Richtung Deggendorf. Freunde und Familie wissen nicht, dass wir kommen und wir sind gespannt wie sie reagieren, wenn wir plötzlich und unerwartet vor der Tür stehen. Oohh, jetzt merk ich sie grad: Die Vorfreude!
Die Überraschung wird ein voller Erfolg! Ihnen steht sprichwörtlich der Mund offen. Es wird umarmt und geherzt, gelacht und nachgefragt, warum wir so spontan heim gekommen sind.
Der Schlag ins Gesicht.
Als wir uns verabschieden und wir uns in unsere Wohnung aufmachen, haben wir einen 12stündigen Flug von Kuala Lumpur über Muscat nach München hinter uns und eine gute Stunde Autofahrt nach Hause.
Und plötzlich war sie da: Die Erkenntnis, das Verstehen, dass wir wieder daheim sind.
Es ist das Ende einer lang ersehnten Reise. Und es traf mich mit voller Wucht mitten ins Gesicht. Die Tränen nahmen ihren Lauf. Ich war noch keine vier Stunden auf deutschem Boden und wollte bereits wieder weg. Kann das sein?
Erstmal eine Nacht drüber schlafen. Traumlos.
Am nächsten Morgen war ich voller Freude, auch meine Familie und Freunde zu besuchen, zu überraschen. Aber das musste noch bis zum Wochenende warten. War ja jeder in der Arbeit.
Die ersten Tage vergingen: Großeinkauf, Wäsche waschen, kochen, sauber machen. Zum Kotzen.
Am Wochenende meine Familie überraschen und bei meiner Freundin vorbeischauen – herrlich!
Und trotzdem war ich hin- und hergerissen. Ich fühlte mich daheim und doch irgendwie fehl am Platz.
Doofer, widerspenstiger Alltag.
Es war total genial wieder mit Nachbarn und Bekannten zu sprechen, die man zufällig beim Einkaufen trifft. Leute, die einen im Vorbeifahren grüßen. Hier ein Plausch, dort ein Plausch. Und meinen Kleiderschrank empfand ich nach fast einem dreiviertel Jahr mit nur 3 Shorts und 5 T-Shirts als ein einziges Klamottenmekka! Shoppen? – Brauch ich die nächsten 10 Jahre nicht mehr! Auf der anderen Seite hat mich dieser Überfluss auch sehr traurig gemacht. Jetzt, wo ich wusste, wo ich am eigenen Leib erfahren habe, dass man in einem einzigen Backpack (mit unter 10 Kilo Gewicht) alles was man braucht, dabei haben kann.
Mittlerweile sind vier Wochen vergangen. Es fühlt sich an, als wären wir nie weg gewesen. Ab und an fragt noch jemand nach, wie unsere Zeit in Asien war. Aber das legt sich schön langsam. Es tritt in den Hintergrund, das „normale“ Leben hat einen wieder. Wäsche waschen, kochen und sauber machen gehört wieder zum Alltag. Wenn auch widerspenstig.
Wir haben uns quasi fast wieder akklimatisiert. Doch haben wir das wirklich? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es ist einfach tagesformabhängig. Mal so, mal so. Und was soll man auf die Frage, wie es uns daheim wieder gefällt, auch antworten? Nein? Ja? Jein.
Wenn draußen die Sonne scheint und es warm ist, bin ich glücklich und happy, daheim zu sein. Wenn das Wetter mies ist, bin ich in Gedanken schon wieder an einem Fleckchen irgendwo auf der Welt.
Fakt ist: Die nächste (längere) Reise kommt bestimmt! Es geht einfach nicht mehr ohne.
Wie ging es dir, als du nach längerer Zeit im Ausland wieder heim gekommen bist? Was hat dir geholfen, dich zu Hause wieder einzugliedern und zurecht zu finden? Ich freu mich auf deinen Input!
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